Ein Hund im Klassenzimmer? Das ist eine Vorstellung, die – auch wenn sie sicherlich viele Kinder begeistert – zunächst einmal eher abwegig erscheint. Die Lernhilfeklasse der Schule am Treppenweg durfte sich im Rahmen des Projektes „Schulhund“ in den vergangenen Wochen jedoch tatsächlich über tierische Unterstützung freuen. Ziel war es zum Einen, den Schülerinnen und Schülern den richtigen Umgang mit Hunden näher zu bringen. Zum Anderen ging es aber auch darum, den Kindern zu helfen, durch Verständnis und Respekt Ängste abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Hierzu kam Hundetrainerin Andrea Tretter an insgesamt zehn Schulvormittagen mit dem therapeutischen Begleithund Orlando in den Unterricht. Am Anfang stand natürlich erst einmal das Kennenlernen des neuen Klassenkameraden und in diesem Zusammenhang das adäquate Verhalten gegenüber einem Hund auf dem Programm.
Die Kinder durften erfahren, wie das Verhalten des Menschen die Reaktionen eines Hundes beeinflusst und welche zentrale Rolle dabei Blickkontakt und Körpersprache spielen. Später wurde dann auch das Thema „Der Hund als Haustier“ aufgegriffen. Die Kinder lernten einiges über das richtige Futter sowie die artgerechte Haltung und Pflege, aber auch darüber, was ein Hund kostet wie viel Arbeit man damit hat. Die Übung verschiedener Kunststücke mit Orlando machte den Kindern sicherlich am meisten Spaß, stellte für viele jedoch auch eine große Herausforderung dar. Wie rufe ich einen Hund? Wie lobe und belohne ich ihn? Und wie schaffe ich es vor allem, meine Angst und Unsicherheit zu überwinden? Sowohl die Kinder, als auch Orlando bewiesen hier viel Geduld und Ausdauer. Ihre Ergebnisse durfte die Klasse am Ende des Projektes in einer Vorführung auf dem Pausenhof präsentieren. Neben den üblichen Kunststücken „Sitz“, „Platz“, „Pfötchen“, lief Orlando auf Kommando der Kinder auch im Slalom zwischen ihren Beinen hindurch und überquerte einen Hindernisparcours.
Auch wenn den Kindern selbst die Aufregung deutlich anzumerken war, meisterten sie ihre Aufgabe mit Bravour. Auch Orlando ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Am Ende ernteten alle großen Beifall und die strahlenden Gesichter bewiesen einmal mehr, wie gut den Kindern der Umgang mit Orlando tat. Dies bestätigte auch die Klassenlehrerin Frau Radivo. Sie hatte hautnah miterlebt, wie die regelmäßige Anwesenheit des Hundes innerhalb weniger Wochen eine Veränderung bei ihren Schülerinnen und Schülern bewirkt hatte, insbesondere was die Bereiche Wahrnehmung, Emotionalität und Sozialverhalten betrifft. Dabei war besonders eindrucksvoll, wie viel die Kinder durch die Zeit mit Orlando auch über sich selbst gelernt hatten. Insgesamt war das Projekt „Schulhund“ ein lohnenswertes Erlebnis, das den Kindern sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.